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Waldbaden und Waldgesundheit

Was ist das und wie wirkt eine bewusste Zeit im Wald?



Licht-und Schattenspiel

Waldbaden – oder im Japanischen „Shinrin Yoku“ – bedeutet übersetzt „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“. Es ist eine Praxis, bei der wir uns bewusst in die Natur begeben und die heilende Wirkung des Waldes auf Körper und Geist erleben. Aber was bewirkt eine achtsame und bewusste Zeit im Wald wirklich?


Die gesundheitlichen Vorteile des Waldbadens

Die bewusste Wahrnehmung des Waldes bringt uns dazu, den hektischen Rhythmus des Alltags hinter uns zu lassen und uns dem langsamen Puls der Natur anzupassen. Diese Entschleunigung führt zu tiefgehender Entspannung und reduziert Stress. Die Natur gibt uns die Möglichkeit, in den „Jetzt-Moment“ einzutauchen und uns vom Stress des Alltags zu befreien.


Während unseres Aufenthalts im Wald werden positive physiologische Effekte angestoßen: Das Herz-Kreislaufsystem wird stabilisiert, der Blutdruck sinkt und das allgemeine Stressniveau reduziert sich. Auch das Immunsystem profitiert vom Waldbaden. Der Wald ist voll von Botenstoffen, die unsere natürlichen Killerzellen aktivieren und somit unser Immunsystem stärken.


Ein weiterer Vorteil des Waldbadens ist die Wirkung der Waldluft auf unser Hormonsystem. Die besondere Luft im Wald regt die Ausschüttung von Glückshormonen wie Serotonin an, was uns gelassener und fröhlicher macht. Es ist also kein Wunder, dass wir uns nach einem Spaziergang im Wald oft besser und glücklicher fühlen.


Achtsamkeit und der „Jetzt-Moment“

Durch gezielte Achtsamkeitsübungen, bei denen wir unsere Sinne aktivieren, kommen wir in den gegenwärtigen Moment und können unsere Gedanken zur Ruhe kommen lassen. So tanken wir neue Energie und finden inneren Frieden. Denn der Wald ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Ort der Heilung für Körper und Geist.


Atemübungen im Wald

Die Atmung spielt eine zentrale Rolle in der Waldgesundheit und ist ein wichtiger Bestandteil der Entspannung. Wenn wir uns bei Atemübungen gezielt auf unseren Atem konzentrieren, können wir loslassen, innerlich zur Ruhe kommen und die heilende Wirkung des Waldes noch intensiver spüren.


Hier sind einige Atemübungen, die du im Wald ausprobieren kannst:

  • Atemübung I: Gehe langsam von Baum zu Baum. Atme tief ein, wenn du einen Baum berührst, und atme aus, während du zum nächsten Baum gehst.

  • Atemübung II: Finde einen schönen Platz im Wald und setze oder lege dich hin. Schließe die Augen und lege deine Hand auf deinen Bauch oder deine Brust. Zähle beim Einatmen langsam bis drei, halte den Atem kurz an und zähle beim Ausatmen bis vier. Spüre die Ruhe und entspanne dich.

  • Atemübung III: Stelle dich aufrecht hin, atme tief durch die Nase ein und strecke dabei beide Arme nach oben. Halte den Atem kurz an und atme dann geräuschvoll durch den Mund aus, während du die Arme mit Schwung nach unten senkst.


Achte darauf, dass dein Brustkorb frei ist und du aufrecht stehst oder sitzt, um die Atmung zu vertiefen.


Sinne aktivieren

Um die volle Wirkung des Waldes zu erleben, ist es hilfreich, alle fünf Sinne zu aktivieren.


Hier einige Übungen, die dir helfen können, die Vielfalt des Waldes bewusst wahrzunehmen:

  • Hören: Lehne dich mit dem Rücken an einen Baum, schließe die Augen und lausche den Geräuschen des Waldes. Achte auf das Rauschen der Blätter, das Zwitschern der Vögel oder das Knistern von Ästen.

  • Sehen: Nutze dein Handy und stelle die Kamera auf „Selfie“. Halte es horizontal vor deine Nase, sodass du die Baumwipfel auf dem Display sehen kannst. Gehe langsam vorwärts und beobachte die Äste und Blätter aus einer neuen Perspektive.

  • Tasten: Gehe zu drei verschiedenen Bäumen und fühle mit geschlossenen Augen die Rinde der Bäume. Versuche, die Unterschiede zwischen den Baumarten zu spüren und zu beschreiben.

  • Riechen: Suche nach fünf unterschiedlichen Düften.

    Hierzu eignen sich z.B.: Harze, Pilze, der Waldboden, Moose, Kräuter oder Baumrinden. Welcher Duft überrascht dich? Welcher gefällt dir besonders gut?

  • Schmecken: Der Wald bietet auch kulinarische Schätze. Probiere junge Lindenblätter oder die Nadeln einer Fichte. Aber sei vorsichtig! Achte darauf, dass du nur essbare Pflanzen probierst, die du gut kennst (vermeide z. B. die giftige Eibe).



Fazit

Das Waldbaden und die bewusste Zeit im Wald bieten eine wunderbare Möglichkeit, Körper und Geist zu regenerieren. Die heilende Wirkung des Waldes auf unser Immunsystem, unsere Stimmung und unsere Entspannung ist wissenschaftlich belegt und lässt sich durch einfache Achtsamkeitsübungen noch verstärken. Wenn du mehr über Waldbaden erfahren und die Erfahrungen in einer Gruppe machen möchtest, lade ich dich ein, an einer Waldbaden-Exkursion teilzunehmen.


Erlebe selbst die transformative Kraft des Waldes und gönn dir eine Auszeit in der Natur!

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