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AutorenbildSilke

Gemeiner Beinwell – Symphytum officinale L.


Bereits im Mittelalter sagte man über den Beinwell, dass er sogar die Knochen im Kochtopf zusammenwachsen lässt, sein lateinischer Name Symphytum heißt übersetzt „Zusammenwachsen“ und einer seiner deutschen Namen ist Wallkraut (bezogen auf das „Zusammenwallen“ der Knochen).

Schaut man sich noch den zweiten Teil seines lateinischen Namens Officinale (Officin nannte man den Werkraum alter Apotheken), so weiß man, dass es sich beim Beinwell um eine sehr geschätzte, alte Heilpflanze handelt.



Der Beinwell gehört zu den Raublattgewächsen, was unschwer zu erkennen ist, betrachtet

man ihn sich etwas näher. Seine Blätter und Stängel sind mit vielen spitzen, rauen Haaren besetzt. Nichtsdestotrotz kann man die jungen Blätter im Frühjahr als Beigabe zu einem Salat geben oder z.B. Käse damit umwickeln und auf den Grill legen.




Am liebsten steht der Beinwell mit seinen entweder violett oder weiß-gelblichen Blütenkelchen an feuchten Standorten, wie z.B. nassen Wiesen, feuchte Gräben oder auch am Bachufer.



Einer seiner Inhaltsstoffe ist das Allantoin, welches sowohl in der Wurzel, als auch in den Blättern vorhanden ist. Dieses regt das Zellwachstum an und kann Haut und Gewebe regenerieren.

Sobald der Herbst beginnt, zieht sich die Kraft der Blätter in die Wurzeln zurück, somit ist die Zeit von Oktober bis November oder aber März bis April, bevor der Austrieb stattfindet, ein guter Zeitpunkt um die Wurzel auszugraben. Hier ist darauf zu achten, dass man immer ein Wurzelstück in der Erde lässt, damit der Beinwell sich weiterverbreiten und nachwachsen kann.


Der Beinwell ist als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft und zur äußeren Anwendung bei Schwellungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Arthrose, Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen anerkannt. Er hat eine entzündungshemmende Wirkung und fördert die Kallusbildung.


Von einer innerlichen Anwendung des Beinwells wird abgeraten, da einer seiner Inhaltsstoffe das schwach giftige Pyrrolizidinalkaloid ist.


Da ich selbst immer wieder Achillessehnenbeschwerden habe, ist eine Salbe aus der Beinwellwurzel ein wichtiger Bestandteil meiner kleinen wilden Hausapotheke. Hier das Rezept dazu:


Beinwellsalbe

20 g gereinigte und zerkleinerte frische Wurzeln in einen Topf geben. Mit 100 ml kaltgepresstem Olivenöl auffüllen und für 30 Minuten bis max. 70 Grad erwärmen. Dabei ständig Rühren. Über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag nochmals erwärmen. Danach abseihen, 10 g Bienenwachs hinzugeben und schmelzen lassen. Zum Ende kann man noch 2 Tropfen ätherischen Rosmarinöl hinzu geben, da dieses zusätzlich durchblutungsfördernd wirkt. In Salbentiegel abgefüllt, hält die Salbe ca. 1 Jahr.



Wichtig: Dieser Artikel dient nur zur Information und ersetzt in keinem Fall die Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker!

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